Auf den Bergen fällt uns das Durchatmen und das Abschalten leicht: Wenn wir beim Wandern die intakte, oft unberührte Natur der Alpen erleben, tut das Körper, Geist und Seele gut. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass wir auch in Zukunft die Kraft und Schönheit der Natur genießen können. Das geht ganz einfach: Schon mit wenigen und einfachen Tricks gestaltet ihr eure Wanderung nachhaltiger. Wo sich Menschen bewegen, hinterlassen sie Spuren. Leider bleiben nicht nur Fußabdrücke zurück, sondern immer mehr „Erinnerungen“ in Form von PET-Flaschen, Verpackungsfolien, Zigarettenstummeln oder Taschentüchern. Das sieht nicht schön aus und ist darüber hinaus eine enorme Belastung für das empfindliche Ökosystem der Alpen.
Bleibende Erinnerungen
Bis unser Abfall verrottet ist, kann es mehrere Jahre bis Jahrhunderte dauern. Da Bakterien ab einer Temperatur von rund 10 Grad ihre Aktivitäten einstellen, gibt es mit zunehmender Höhenlage immer weniger dieser nützlichen Helfer, die den Abfall biologisch abbauen.Damit ihr euch das besser vorstellen könnt:
Zurückgelassener Müll ist nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern kann die empfindliche Natur im Alpenraum richtig belasten: Zigarettenfilter sind zum Beispiel voll von giftigen Inhaltsstoffen, die nach dem Rauchen im Filter zurückbleiben. Mit jedem weggeworfenen Zigarettenstummel gelangen Teer, Nikotin und Schwefelrückstände in den Boden und den Wasserkreislauf. Schon eine Zigarette kann 40 bis 60 Liter sauberes Wasser verunreinigen. Wenn Wildtiere wie Hasen oder ein Hund, der seine Familie bei der Wanderung begleitet, aus Versehen einen Zigarettenstummel fressen, sterben sie qualvoll daran. Glasscherben und Metalldosen wiederum können Menschen, Weide- und Wildtiere verletzen, ganz einfach durch versehentliches Drauftreten oder Verschlucken. Glasscherben können außerdem bei Sonneneinstrahlung durch den Lupeneffekt Brände auslösen.
Euren eigenen Ausflug in die Berge nachhaltiger zu gestalten, ist gar nicht schwer: PET-Flaschen könnt ihr gegen wiederverwendbare Getränkeflaschen aus Edelstahl, Glas oder BPA-freiem Kunststoff tauschen. Solche Flaschen gibt es in allen möglichen Styles und Größen, so ziemlich alle davon sind geschirrspülertauglich oder können nach der Verwendung ganz einfach mit heißem Wasser gereinigt werden. Statt Alu- oder Frischhaltefolie verwendet ihr einfach Jausenboxen, in die ihr eure Brote, Hartwürstel, Eier, Gemüse, was auch immer, packen könnt. Wie ihr die ideale Jause für eure Wanderung zusammenstellt, verraten wir euch hier in unseren Tipps für die richtige Verpflegung am Berg.
Wenn ihr auf Einmalverpackungen nicht verzichten wollt, achtet darauf, sie nach dem Genuss der darin mitgebrachten Köstlichkeiten wieder einzupacken. Am besten so, dass sie nicht zufällig von selbst aus eurem Rucksack oder der Hosentasche herauspurzeln können. Als Tipp hat sich bewährt, einen Beutel mitzunehmen, in den ihr euren Abfall geben könnt. Damit haltet ihr gleichzeitig das Innere eures Rucksacks sauber (für Zigarettenstummel gibt es eigene Behälter, die zusätzlich den Geruch einschließen). Wer „karmische Extrapunkte“ sammeln möchte, ist herzlich eingeladen, sich am Weg zu bücken und eine verlorene Müsliriegelverpackung oder eine leere Colaflasche mitzunehmen, die jemand anderer zurückgelassen hat. Die Natur und die nächsten Wanderer danken es euch!
Verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen, bedeutet auch, sich in anderen Bereichen an den alpinen Knigge zu halten. Eure Wanderroute ist zugleich Lebensraum für Pflanzen, Wild- und Nutztiere sowie Erholungsraum für eure Mitmenschen. Schon indem ihr ein paar Dinge vermeidet, könnt ihr einen wertvollen Beitrag leisten: