Stoneman Taurista - Reihenweise Gipfelglück

In ein, zwei oder drei Tagen durch die herrliche Bergwelt der Niederen Tauern. Das Mountainbike-Abenteuer Stoneman Taurista lockt mit grandiosen Panoramen, urwüchsiger Natur und sportlichem Anspruch ins Salzburger Land. Prädikat: erlebenswert!
Der Stoneman Taurista ist eine im Sommer 2018 aus der Taufe gehobene Mountainbike-Challenge quer durch die eindrucksvolle Kulisse der Radstädter und Schladminger Tauern. Insgesamt 123 Kilometer und 4.500 Höhenmeter gilt es, bei dieser durchgängig beschilderten Tour entlang glitzernder Bergseen, satter Almwiesen, uriger Berghütten, stolzer Gipfelkreuze und grandioser Panoramen zu bewältigen. Ideengeber und Initiator ist der ehemalige Mountainbike-Profi Roland Stauder. Nach Vorbild seines Stoneman Dolomiti in Südtirol wurde auch der Stoneman Taurista konzipiert: als anspruchsvoller Sport-Event mit Erlebnis-Garantie und Finisher-Geschenk, aber ohne Wettkampfdruck. Logisch, dass einen Langstreckenfan wie mich sofort der Ehrgeiz packte, als ich vom Stoneman Taurista erfuhr. Also eingepackt die liebe Familie und das Tourenbike, ausgesucht ein Hotel, in dem Mann und Kind meine zeitweilige Abwesenheit leicht verschmerzen, ausgefasst mein Starterpaket und aufgebrochen zur Herausforderung Tauern-Cross!

Jeder so, wie er mag

Genusstour oder Heldenrunde? Sightseeing-Trip oder Trainingsfahrt? Über die grundsätzliche Charakteristik des Unterfangens entscheiden allein die eigene Ausdauer und Ambition. Denn entweder wird der Stoneman Taurista am Stück in Angriff genommen, oder aufgeteilt auf zwei bzw. drei Etappen. Wer die Strecke schafft, erhält als Anerkennung eine Trophäe in Gold (Tagestour), Silber (2 Tage) oder Bronze (3 Tage) und wird in die offizielle Finisher-Liste aufgenommen.Sechs Einstiegsorte (Flachau, Wagrain-Kleinarl, Radstadt, Altenmarkt-Zauchensee, Forstau und Obertauern) und 25 unterschiedlichste Logis-Partner entlang des Rundkurses sorgen für Wahlfreiheit hinsichtlich Ausgangs- und Endpunkt, Einteilung der Route und Budgetbedarf.Bei perfektem Tourenwetter starte ich in Altenmarkt in mein ganz persönliches Stoneman-Abenteuer. Letzte Nebelschwaden ziehen durchs Tal, während ich mich langsam höher und der Sonne entgegen schraube. Gerade als ich meinen Rhythmus endgültig gefunden habe, weisen mir die kleinen, roten Stoneman-Schilder den Weg in den Wald. Es riecht nach dunkler Erde und Heidelbeeren. Nadelbäume und üppig wuchernder Farn säumen in allen Grünschattierungen den Pfad.

3 Berge, 3 Welten

Wo 4.500 Höhenmeter draufstehen, sind naturgemäß etliche Berge drin. Der Stoneman Taurista erklimmt im Wesentlichen drei Anstiege. Und jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Wesenszug.Der Rossbrand gilt als ultimativer Aussichtsberg. Mehr als 150 (!) Alpengipfel sind von seinem höchsten Punkt aus zu sehen. Dass derselbe inmitten eines Hochmoores liegt, fügt dem Hausberg von Radstadt eine archaisch-geheimnisvolle Note und fahrtechnische Schmankerl hinzu.

Hochalpin wird’s beim Überqueren der Schladminger Tauern von Forstau nach Obertauern. Hier folgt ein langes Tragestück über die Seekarscharte auf die extrem steile Schotter-Auffahrt ins  felsenbegrenzte Almidyll der Oberhütte. Kräfte einteilen ist angesagt! Für Anstieg Nummer drei haben die Einheimischen genau eine Beschreibung: lang. Tatsächlich gestaltet sich der Forstraßen-Uphill von Flachau auf den Skiberg Grießenkar relativ zäh. Umso lustiger ist die anschließende Abfahrt über den Hard Rock Trail des Bikepark Wagrain.
Einkehrschwung. „Gold-Fahrer trinken ein alkoholfreies Weizen im Stehen. Silber-Fahrer setzen sich dafür zumindest nieder. Und Bronze-Fahrer nehmen auch eine Jause dazu“, schmunzelt der Wirt der Vögei-Alm. Für mich gehören Auszeiten auf sonnigen Terrassen und Aussichtsplätzen unabdingbar dazu. Wie zärtlich bei diesen Gelegenheiten Sonnenstrahlen das Gesicht kitzeln … wie ehrlich der Geschmack von selbstgemachtem Brot, Speck und Käse am Gaumen ankommt … und wie sehr man sich das alles verdient!
Und so fahre ich dahin, schwitze viel und staune häufig: über das unfassbare 360°-Panorama am Rossbrand und die nicht minder beeindruckende Hochgebirgswelt am Oberhüttensee; über den Johannesfall – ein tosendes, rauschendes Naturjuwel nahe dem Freizeitzentrum Gnadenalm; und darüber, wie euphorisch ein halbwegs würdevoll gemeisterter Downhill im Bikepark machen kann. Vieles zwingt mich förmlich zum Innehalten – vom seltenen Scheidenwollgras am Wegesrand über sorgsam aufgetürmte „Stoanamandln“ bis zu überbordendem Blumenschmuck auf wettergegerbten Holzfassaden. In Summe bekomme ich so viel zu sehen, dass mir fast entgeht, wie viel ich dafür leisten muss.

Das Stoneman-Versprechen

Als Roland Stauder den ersten Stoneman in seiner Heimat, den Sextener Dolomiten ausarbeitete, verfolgte er eine Vision: Jeder soll die Trails fahren können, jeder ein Erfolgserlebnis haben und jeder eine Trophäe erhalten. Ich wage nach meiner Rundtour durch die fantastische Kulisse der Salzburger Sportwelt zu behaupten: Am Stoneman Taurista ist dieser Spirit auf jedem einzelnen Kilometer zu spüren …

Info

Infos & Tipps:

PS: seit der Saison 2024 verläuft die Strecke des Stoneman Taurista anders.

Streckenlänge: 123 km/4.500 Hm
Höchster Punkt: Seekarscharte, 2.110 m
Zeitpensum: 1, 2 oder 3 Tage
Reisezeit: Mitte Juni bis Ende September
Kosten: 3 unterschiedliche Starterpakete, allesamt u.a. mit Stempelkarte, Infomaterial und Übersichtskarte im Maßstab 1: 35.000 sowie Giveaways ab €33,-ACHTUNG: Seit der Saison 2020 gibt es eine geänderte Streckenführung. Alle Infos dazu findet ihr HIER.


Web: www.stoneman-taurista.com

Bildnachweis: Lisi Hager