Nehmen wir nur den Adventkranz als Beispiel. Dieser wird bereits aus so manchen Wohnzimmern verbannt und muss Platz für blinkende Rentiere, die komisch grinsen oder weiteren Kitsch schaffen. Doch mal ehrlich, was gibt es Schönere,s als vor einem vielleicht etwas nicht ganz rund geratenen, aber dafür selber gebundenen Adventkranz zu sitzen. Dabei gemütlich und in Ruhe den Blick über den schwachen Kerzenschein schweifen zu lassen. Der herrliche Duft von frischem Grass (Tannenzweige) lässt einen zur Ruhe kommen. Die selbstgebackenen Zimtsterne mit süßem, weißem Zuckerguss tragen ebenfalls ihren Teil zu einer wohligen, besinnlichen Stimmung bei.
In den überfüllten Kaufhäusern fällt es mir immer sehr schwer, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Überall gestresste Menschen, die versuchen im letzten Augenblick noch irgendwo, das eine oder andere Geschenk zu ergattern. Bei uns zu Hause wird schon seit Jahren „gewichtelt“. Jeder zieht ein Los mit dem Namen eines Familienmitgliedes. Dieser Jemand wird zu Weihnachten beschenkt. Und nur dieser jemand. So braucht man sich nur um ein Geschenk zu kümmern und hat Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens. Übrigens die Wichtel-Verlosung wie wir es nennen, findet am ersten Adventwochenende statt und ist mittlerweile ein nettes Zusammenkommen der ganzen Familie geworden. Bei Keksen, Nüssen und ja, auch dem einen oder anderen Glühwein wird der Nachmittag jedes Jahr besonders.
Die wunderschönen, warmen Klänge von Trompeten, Flügel- und Tenorhörnern, die man in der Weihnachtszeit häufig von Bläsergruppen hört, verzaubern mich immer wieder aufs Neue. Ertönen beim nächsten Adventmarktbesuch diese wunderschönen Weisen, dann nehmt euch bewusst ein paar Minuten Zeit um stehen zu bleiben und innezuhalten. Wahrscheinlich wird der eine oder andere von euch sogar eine Gänsehaut aufsteigen spüren.In unserer Gegend ist es schon ewig Tradition, dass am Heiligen Abend Weisenbläser an verschiedenen Plätzen ihre Weihnachtsweisen zum Besten geben.Da kann es noch so eisig kalt sein, diese Klänge bringen alle Menschen vor die Haustüre. Wenn dann das weltweit bekannte und für mich schönste Weihnachtslied„Stille Nacht, Heilige Nacht“ geblasen wird, wird es sogar dem größten Weihnachtsmuffel warm ums Herz. Raus in die frische Luft sollte man im Advent sowieso, um bei einem kleinen Winterspaziergang die beschauliche Stimmung im Ort mit all seinen Facetten zu genießen.
Sobald ich meine alte Krippe, die übrigens mein Uropa in mühsamer Handarbeit gebaut hat, vom Dachboden hole, freue ich mich jedes Mal wieder. Meistens stelle ich sie bereits Mitte Dezember auf unsere alte, mit Tannenzweigen geschmückte Holztruhe im Wohnzimmer. Das Jesuskind ist da natürlich noch nicht mit dabei und wartet geduldig im Schrank auf den Heiligen Abend.Letztes Jahr aber, hab ich es völlig vergessen und erst irgendwann im Jänner gemerkt, dass das Christkind in der Krippe fehlt. Aber nach altem Brauch bleibt die Krippe ja bis zum Lichtmesstag am 02. Februar stehen und so durfte mein Christkind doch noch eine Weile in seiner Futterkrippe liegen.
Tipps & Info:
Hier noch als Tipp einige besinnliche Adventveranstaltungen in der Salzburger Sportwelt:
Stille Nacht Bläser in Flachau
Weihnachtsidylle in der Hofalm
Grundner Kripperl